Am Rand von Rumäniens Gesellschaft

Die Romas bilden die zweigrösste ethnische Minderheit Rumäniens. Seit dem Zerfall des kommunistischen Regimes unter Ceaușescu im Jahr 1989 verloren viele ihre Arbeit sowie den Anschluss ans Bildungssystem des Landes, was nicht zuletzt auch zu einer materiellen Schlechterstellung führte. In vielen Dörfern wohnen Romas an den äussersten Enden von schlecht unterhaltenen Zufahrten, oft ohne Zugang zu Elektrizität und Trinkwasser. Frühzeitige Schulabbrüche und Teenagerschwangerschaften sind häufig. Familien sind aufgrund von missbräuchlichem Alkoholkonsum, Konflikten oder arbeitsbedingten Auslandaufenthalten gespalten, Kinder hauptsächlich auf sich alleine gestellt.

In diesem Umfeld versuchten wir in der zweiten Juliwoche 2021, mit dem bisher grössten, angereisten Team der Gesellschaft zu dienen. Wir teilten uns auf drei Arbeitsgruppen auf, wobei sich die Erste um den Betrieb der Klinik kümmerte, die Zweite für die lokalen Kinder ein Programm gestaltete und die Dritte darüber hinaus den Kontakt zur Bevölkerung suchte, um durch Prophylaxeunterricht und unzählige Gespräche und Besuche Menschen Hoffnung zu vermitteln.

Innerhalb weniger Tage wurden wir zuerst mit der Bevölkerung von Valea Hotarului, später noch mit den Bewohnern von Lespezi, vertraut. Die anfängliche Skepsis gegenüber der unerwarteten medizinischen Hilfeleistung machte einer immer herzlicheren Kontaktfreudigkeit Raum.

In beiden Ortschaften durften wir auf die bereits im Vorfeld geleistete Arbeit von lokalen Kirchen aufbauen. In einem Umfeld von Korruption, wirtschaftlichen Nöten und Perspektivenlosigkeit wirkt deren Anteilnahme, praktische Hilfe und lebensbejahende Haltung im Allgemeinen sehr ermutigend und hoffnungsspendend.

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Mit einem super Team in Rumänien