Arbeiten in einem Risikoland

 

Ein Monat bevor der zweite Albenieneinsatz stattfinden sollte, setzte die Schweiz Albanien auf die Liste der Risikoländer. Jeder Teilnehmer des Einsätzes müsste also nach Rückkehr 10 Tage in Quarantäne verbringen. Unter diesen Umständen schien eine Durchführung kaum möglich.

Zwei Wochen vor Einsatzbeginn erliess der Bundesrat jedoch eine neue Verordnung, die unter gewissen Umständen eine Ausnahme der Quarantänepflicht bei Reisen von nicht mehr als fünf Tagen vorsah. Eine kurze Rücksprache mit den zuständigen kantonalen Behörden ergab, dass die Teilnahme an einem Einsatz unter diese Ausnahme fallen konnte.

Wir teilten das bereits geplante Team in zwei Gruppen auf, um beide jeweils für fünf Tage nach Albanien zu bringen.

Hauptpartner dieses Einsatzes war eine Kirche in Lushnjë, etwa eine Stunde südlich von Tirana. Diese christliche Gemeinde hatte mehrere Kontakte zu Zahnärzten, die bereit waren, ebenfalls einige Tage in Freiwilligenarbeit in unserer Klinik zu behandeln. Entsprechend konnten wir unsere Kapazität im Vergleich zum ersten Einsatz wieder ausbauen.

Die ersten Tage leisten wir in Dushk-Fshat, ein kleines Dorf ausserhalb von Lushnjë. Auf einer Schutthalde aufgestellt, bot unsere Klinik während vier Tagen vielen Dorfbewohnern eine einmalige Gelegenheit, schmerzhafte Entzündungen durch Wurzelreste und verfaulten Zähnen loszuwerden. Ein Mann, dem Sarah Steiner sieben Zähne entfernte, erschien drei Tage später voller Dankbarkeit und schwärmte davon, dass er erstmals seit vielen Jahren wieder habe schmerzfrei schlafen können. Zum Dank überreichte er dem Team eine Tüte voller Granatäpfel.

An einer Strassenkreuzung in Dushk-Fshat

An einer Strassenkreuzung in Dushk-Fshat

Nach einem Teamwechsel verbrachten wir die nächsten Einsatztage in Golem. Der in einer Ecke eines Fussballfeldes LKW zog viele Menschen an, insbesondere auch Roma-stämmige Albaner. Einmal mehr sind wir über die mangelnde Zahngesundheit erschrocken. Die Bevölkerung zeigte sich uns gegenüber aber einmal mehr sehr dankbar. Unser Partner aus Lushnjë mietete nach dem Einsatz einen Saal im Dorf, um mit den zahlreichen Kindern und Jugendlichen wöchentlich ein Programm zu gestalten.

Auf dem Fussballplatz von Golem

Auf dem Fussballplatz von Golem

Da wir den LKW nach bald zwei Jahren erstmals wieder in die Schweiz nahmen, hatten wir auf dem Rückweg genug Mitfahrgelegenheiten für diejenigen Teammitglieder, deren Rückflug - einmal mehr - gestrichen wurde.

 
Zurück
Zurück

Mit einem super Team in Rumänien

Weiter
Weiter

Ein unmöglicher Einsatz wird möglich