Im Armenhaus Europas

 

Die ehemalige Sowjetrepublik ist seit 1991 unabhängig und gilt als das ärmste Land Europas.[1] Moldawien ist ein Binnenland wie die Schweiz, aber etwa um einen Viertel kleiner. Mit momentan 2,9 Mio. Einwohnern hat Moldawien nur etwa ein Drittel so viele Einwohner wie die Schweiz und ist damit wesentlich weniger dicht bevölkert als unser Land.

Am 10. April verliess unser LKW mit der mobilen Zahnklinik und zwei Chauffeuren die Schweiz und erreichte nach drei Tagen und über 2000km Sarata-Galbena (ca. 50 km südwestlich der Hauptstadt Chisinau).

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Während des einwöchigen Einsatzes waren wir dort im Zentrum einer stark sozial engagierten Kirche stationiert, die uns mit Fahrzeugen, Kost und Logis unterstützte. Die Gemeinde von Pastor Victor Kulyak arbeitet schon seit Jahren mit dem Hilfswerk AVC Schweiz zusammen.

Unsere Klinik bietet zwei Behandlungsplätze und wir rechneten mit zwei Zahnärzten. Leider verhinderten die italienischen Behörden die Ausreise des einen Zahnarztes. Vor Ort gelang es uns jedoch kurzfristig, eine moldawische Zahnärztin und eine Dentalassistentin zu engagieren. Nach zwei Vorbereitungstagen folgten vier Einsatztage in den Dörfern Mereseni, Caracui und Sarata-Galbena.

Die Patienten waren sehr dankbar, selbst jene, die wegen der beschränkten Kapazitäten gar nicht mehr behandelt werden konnten. Das behandelnde Team wurde verschiedentlich mit Früchten, eingemachten Produkten, getrocknetem Fisch oder gar gestrickten Kleidungs-stücken beschenkt. In Merseni wurden wir von der Bürgermeisterin überschwänglich empfangen und über unseren dortigen Einsatz berichtete das moldawische Fernsehen in den Abendnachrichten.



[1] Das Bruttoinlandprodukt pro Kopf betrug im Jahr 2018 USD 3‘190 (im Vergleich dazu die Schweiz: USD 83‘161). 2004 hatte das Land noch fast 4 Mio. Einwohner. Wegen der wirtschaftlichen Misere lebt ein Grossteil der Moldawier im erwerbsfähigen Alter im Ausland.

 
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2. Moldawieneinsatz

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