2. Moldawieneinsatz

 

Nach dem erfolgreichen einwöchigen Einsatz im April waren wir umso motivierter für einen weiteren Einsatz in der zweiten Hälfte des Julis. Die Zahnklinik liessen wir zwischen den Einsätzen in Moldawien zurück und führten zu Beginn des Sommereinsatzes einige notwendig gewordenen Reparaturen am LKW durch. In der ersten Woche errichteten wir unsere Basis auf dem Gelände einer Kirche am Stadtrand von Chisinau, nahe der Gemeinde Sociteni. Von dort aus fuhren wir nach Dorotcaia, das an der Grenze zur abtrünnigen Provinz Transnistrien ganz im Osten von Moldawien liegt. An den russischen militärischen Checkpoints liess man uns ohne viel Aufheben passieren. So konnten wir während zwei Tagen im Dorf bei schönstem Sommerwetter vielen Dorfbewohnern helfen. Ihr Auftreten war äusserlich gepflegt und zwischenmenschlich sehr freundlich. Einzelne Hausbesuche bei den Patienten hinterliessen jedoch tiefe Spuren im Einsatzteam. Bis dahin war es für uns unvorstellbar, dass in Europa Leute unter solch menschenunwürdigen Umständen wohnen müssen.

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Zwei weitere Behandlungstage folgten in Sociteni selbst. Anschliessend verlegten wir unsere Einsatzbasis wieder nach Sarata-Galbena, von wo aus wir je zwei Behandlungstage in Antonesti (ein kleines Dorf an der rumänischen Grenze) und in Nisporeni (einer mittelgrosse Stadt) verbrachten. Auffallend war, je ländlicher und ärmer eine Region war, desto schlechter waren auch die Zähne der Bevölkerung. Zum Abschluss stellten wir die Klinik für einen Tag neben einem Altersheim in Sarata-Galbena auf und behandelten deren Bewohner, die teilweise nicht mehr in der Lage wären, einen Zahnarzt in der nächsten Stadt aufzusuchen.

Insgesamt durften wir 331 Patienten helfen. Dabei wurden 245 Zähne gezogen und rund 60 Füllungen gelegt. Hunderten wurden Zahnpasta und –bürsten mit den entsprechenden Instruktionen verteilt. Total haben 18 Personen aus der Schweiz an den Einsätzen teilgenommen und ihre Auslagen (Flug, Unterkunft und Essen) selbst bezahlt. Einige kamen für 3-4 Tage, andere waren die ganzen drei Wochen mit dabei. Ihre Hingabe und Aufopferungsbereitschaft war eindrücklich und berührte sowohl mich als auch die lokalen Gemeinden und die Bevölkerung. Die Zusammenarbeit im Team war so gut, dass alle Teilnehmer den Einsatz mit dem Wunsch abschlossen, bei einem nächsten Mal wieder Teil davon zu sein.

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Klinikbetrieb in Dorotçaia

 
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